Autobus (“rro - oo - to - ro - ro - ro -ting - ting ...”)

Die in der zweiten Kreisformation horizontal angeordneten Wörter bzw. Wortgruppen in Großbuchstaben bezeichen – dies wird bildlich besonders deutlich bei "Autobus" und -> "Grammophones" - den Ursprungsort der Geräusche der von dort ausgehenden Kreisbewegung.

Bei den "Autobus"- und "Grammophones"-Kreisen hat Apollinaire für den Übergang von Geräuschen zu Worten ausgerechnet den Moment der Kreisbewegung ausgewählt, in dem die Leserichtung von der gewohnten (von oben nach unten) zur entgegengesetzten wechselt (von unten nach oben und anfangs auch noch von rechts nach links). Dies ist sehr plausibel, denn nur durch die Verwendung von lesbaren Wörtern, deren Versatzstücke in einer durchschaubaren Reihenfolge angeordnet sind, kann die verkehrte Leserichtung hervorgehoben werden.

Im "Autobus" –Kreis ordnet Apollinaire diverse Geräusche aus dem Bus an, zunächst (rro oo ro ro ro ro) das Motorengeräusch, dann ("ting ting") das Klingeln, das einen Haltewunsch ankündigt und am Schluß noch einmal wiederkehrt und schließlich "chan/ge/ment de sec/tion", vielleicht ein Hinweis des Schaffners oder des Busfahrers auf einen Wechsel der Zone.

Im "Grammophones"-Kreis hört der Leser zunächst ein Kratzen und Rauschen, Übertragungsgeräusche, die das Medium hervorheben, und erst dann den betont poetischen Text eines (vertonten oder unvertonten) Gedichtes ("De vos jar/dins fleu/ris fer/mez les por/tes").

Insgesamt lotet die zweite Kreisformation die visuellen wie die akustischen Möglichkeiten des lyrischen Textes auf der Grenze zur Malerei und zur Musik aus.