Die Ansichtskarten, die -> Albert an Wilhelm schickt und die dieser evt. durch andere, nicht erhaltene Karten beantwortet, könnten, wie auch der Brieftyp -> ”lettre-océan”, als ein materielles Substrat für die typographische Gestaltung von ”Lettre-Océan” insofern abgeben, als dabei Vorder- und Rückseite der Postkarte, d.h. Bild und Text übereinandergeblendet werden. Außerdem werden mehrere verschiedene Texte und Kartenmotive übereinandergeblendet, wobei die die konkrete -> Kommunikationssituation dezentriert wird (vgl. dazu -> Mathews, Reading Apollinaire, 174: ”This is intensified by Bohn’s suggestion that the two side-by-side configurations can be read together as an explosive collapse into one another of a number of cards - message and picture - sent backwards and forwards between Apollinaire and his brother over a period of time.” (vgl. -> Bohn, Aesthetics, 19f.)).

Zu untersuchen wären in diesem Rahmen auch die typisierende Motivwahl der Ansichtskartenästhetik.

Vgl. als anderes mögliches Vorbild für Apollinaires typographische Vorstellungen die zeitgenössiche Plakatwerbung (-> affiches).